* geboren 1953 in Dresden;
* Studium am Literaturinstitut Leipzig,1978- 1981;
* lebe und arbeite in Lahntal-Sterzhausen, bei Marburg;
Ausrisse: Gedanken zur eigenen Ästhetik
Meine Ästhetik ist eckig = kantig.
Sie hat nichts gegen Rundungen, ist aber nicht in der Lage, Vorgefundenes einfach wiederzugeben.
Die Ecke/ Kante schreit nach der Rundung.
Das ist Aufgabe des Betrachters, der in Rundungen sieht, betrachtet oder denkt.
Die "physikalische" Welle = Rundung in loser Folge ist Allgemeingut. Sie ist so Allgemeingut, dass jede Abweichung von ihr als "nicht schön" empfunden/ interpretiert werden kann; impliziert, dass diese Aussage immer subjektiv ist.
Tradition ist Gerade und Kurve (Linie). Die eine macht auf die andere aufmerksam. Es kann nicht heißen: Gerade versus Kurve, sondern beide haben ihre Existenzberechtigung: schon ganz ursächlich darin, dass jemand sie verwendet, als Gestaltungsmittel gebraucht.
Selbst im Ensemble sind Gerade und Kurve ein spannungsreicher und zu gestaltender Zustand, vielleicht sogar ein dritter Weg - wobei jedes, Gerade für sich, Kurve für sich jeweils erster, zweiter oder dritter Weg sein kann.
... und immerwieder das meer,
wenn alle winkel stürzen
wenn alle farben fliehen
wenn alle lichter löschen
wenn alle schatten sich formen
wenn alle himmel sich geben
wenn alle räume sich öffnen
wenn alle erde verweht
wenn alle welt verkommt
wenn alle hoffnung verpufft
wenn alle winde sich regen
wenn alle schleier sich lösen
wenn alle formen sich ändern
wenn alle winkel stürzen
wenn alle farben fliehen
wenn alle lichter löschen
wenn alle schatten mich formen
wenn alle himmel mich geben
wenn alle räume mich öffnen
wenn alle erde verweht
wenn alle welt verkommt
wenn alle hoffnung verpufft
wenn alle winde mich regen
wenn alle schleier mich lösen
wenn alle formen mich ändern